Gespeichert von Erich Vogt am

Nach Juli und September konnte sich unser Gesprächskreis zum dritten Mal in diesem Jahr treffen. Nachdem wir im Juli und September im Hof der Begegnungsstätte noch fürchterlich gefroren haben, sind wir wieder in den Saal zurückgekehrt.

Die Teilnehmerinnen sind inzwischen alle vollständig geimpft und wir können uns nach der 2G-Regel treffen. Wir sind immer noch vorsichtig und halten Abstand, wie auf den Fotos zu sehen ist. Auf die Masken verzichten wir aber. Es ist schön, die Freude am Treffen wieder in den Gesichtern aller zu sehen.

Beim Treffen im September haben Urlaubsrückkehrerinnen über ihre Erfahrungen zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen in den Nachbarländern berichtet. War schon interessant zu erfahren, dass z.B. in Marokko noch strenger auf die Regeln geachtet wird und der Impfstatus höher liegt als in der BRD. Auf der anderen Seite z.B. in Tunesien sehr offen mit der Pandemie umgegangen wird und auch der Impfstatus sehr niedrig ist. Auch in EU-Ländern ist der Umgang mit den Bestimmungen teilweise sehr großzügig.

Am 20.10. war Halloween unser Thema. Es stellen sich immer die Fragen, wo kommt der Brauch her, wie ist er entstanden und gibt es in anderen Kulturen Ähnliches. Im Internet wird auf verschiedenen Plattformen dazu Stellung genommen. Wir haben herausgefunden, dass unser heutiges sehr kommerzielles Halloweenfest, das mit einem zweiten Karneval vergleichbar ist, überhaupt nicht mit dem ursprünglichen „All Hallows’Eve“ (davon wurde der Name Halloween abgeleitet), vergleichbar ist. All Hallows‘ Eve war der Abend vor Allerheiligen, der im katholischen Irland verbreitet war. Die katholische Kirche gedenkt an Allerheiligen ihrer Verstorbenen, also ein stilles Fest zum Gedenken und nicht ein Klamauk wie wir ihn heute kennen. Irische Einwanderer brachten den Brauch mit in die USA, wo er sich im Laufe der Zeit zu dem entwickelt hat, was in den 90er Jahren dann zu uns „herüberschwappte“.

Eine Verbindung zu heidnischen und keltischen Traditionen wie dem Samhainfest wird angenommen.

Ich kann mich erinnern, dass in meiner Kindheit Rübengeister aufgestellt wurden, d.h. Futterrüben wurden ausgehöhlt, mit einem Fratzengesicht versehen und eine Kerze hineingestellt. Diese sollten die bösen Geister vertreiben. Irgendwann hat der Kürbis die Rübe ersetzt.

Nehmen wir den Gedenktag an unsere Verstorbenen, also Allerheiligen bei den Katholiken und den Totensonntag bei den Evangelischen heraus und vergleichen ihn mit anderen Kulturen, stellen wir fest, dass es hier auch Gedenktage für die Toten gibt. Neben Gottesdiensten werden in unserem Raum zu Allerheiligen und Totensonntag die Gräber teilweise sehr kostspielig geschmückt. Ein familieninternes Fest. Im Islam hingegen werden die Gräber der Toten mit Zweigen aus der Natur geschmückt und nach alter Tradition backen die Frauen in den Familien mit Lammhackfleisch gefüllte Brottaschen, die dann im Gedenken an die Verstorbenen an die Armen verteilt werden. Diesen Brauch finde ich persönlich sehr beeindruckend.

Trotz des ernsten Themas war es wieder eine illustre Runde. Ein Dankeschön an die Teilnehmerinnen, die uns mit süßen und herzhaften Köstlichkeiten verwöhnten.

Unsere nächsten Treffen sind für 17.11.2021 und 15.12.2021 geplant, voraussichtlich unter Einhaltung der 2G-Regel.

Beste Grüße an die Leserinnen und Leser dieser Seite.

Carmen Christmann